Casino Royale (2006) – Daniel Craigs packender Start als James Bond
Casino Royale aus dem Jahr 2006 ist der 21. Film der James-Bond-Reihe und zugleich der erste mit Daniel Craig in der Hauptrolle. Unter der Regie von Martin Campbell erzählt der Film die Geschichte von Bonds erster Mission als 007, bei der er den Terrorfinanzier Le Chiffre in einem hochriskanten Pokerturnier im Casino Royale in Montenegro herausfordert. Der Film basiert auf Ian Flemings erstem Bond-Roman aus dem Jahr 1953 und gilt als Neustart der Reihe, der den Charakter Bond deutlich realistischer und emotionaler darstellt.
Handlung – Ein gefährliches Pokerspiel um Leben und Tod
Zu Beginn des Films erhält James Bond seine Lizenz zum Töten und wird auf seine erste Mission geschickt. Sein Ziel ist Le Chiffre (gespielt von Mads Mikkelsen), einen skrupellosen Banker, der Terrororganisationen finanziert. Nachdem Le Chiffre bei einem fehlgeschlagenen Investment das Geld seiner Klienten verloren hat, organisiert er ein hochdotiertes Texas Hold’em Pokerturnier im Casino Royale, um seine Verluste wieder auszugleichen.
MI6 entsendet Bond als besten Spieler, um Le Chiffre zu besiegen und ihn so zu zwingen, sich in britische Obhut zu begeben und Informationen preiszugeben. Begleitet wird Bond von Vesper Lynd (Eva Green), einer Vertreterin des britischen Schatzamts, die die 10 Millionen Dollar Buy-in überwacht und Bond finanziell unterstützt. Im Verlauf des Turniers entsteht zwischen den beiden eine komplexe Beziehung, die Bonds harte Fassade zunehmend aufweicht.
Während des Spiels kommt es zu mehreren dramatischen Zwischenfällen: Bond wird von Le Chiffres Handlangern angegriffen, überlebt eine Vergiftung und wird schließlich in einem nervenaufreibenden Finale zum Sieger des Turniers. Doch der Sieg hat seinen Preis: Le Chiffre entführt Vesper, um Bond zu erpressen. Nach einer brutalen Folterszene auf einem verlassenen Schiff greift Mr. White, ein Mitglied einer geheimnisvollen Organisation, ein und tötet Le Chiffre. Bond und Vesper überleben, doch die Ereignisse hinterlassen tiefe Spuren.
Emotionale Tiefe und Charakterentwicklung
Im Gegensatz zu früheren Bond-Filmen zeigt Casino Royale einen verletzlichen und menschlicheren Agenten. Daniel Craig verkörpert Bond als einen Mann, der gerade erst in seine Rolle als 007 hineinwächst, mit Zweifeln, Ängsten und einer starken emotionalen Bindung zu Vesper Lynd. Die Liebesgeschichte zwischen Bond und Vesper ist zentral für den Film und verleiht dem Actionthriller eine neue emotionale Dimension.
Die Beziehung wird jedoch von Verrat überschattet: Vesper entpuppt sich als Doppelagentin, die gezwungen wurde, Bond zu betrügen, um das Leben ihres Geliebten zu retten. Ihr tragisches Ende in Venedig, als sie in einem versinkenden Palazzo gefangen ist und sich selbst opfert, prägt Bond nachhaltig und erklärt seinen späteren, kühlen und distanzierten Charakter.
Filmische Umsetzung und Stil
Regisseur Martin Campbell, der bereits mit GoldenEye (1995) einen erfolgreichen Bond-Film inszenierte, setzt in Casino Royale auf eine realistische, dynamische Erzählweise. Die Actionsequenzen sind intensiv und authentisch choreografiert, darunter eine spektakuläre Verfolgungsjagd in Montenegro und ein packender Kampf auf einem Baustellengelände.
Die Kameraarbeit von Phil Méheux und der Schnitt von Stuart Baird tragen dazu bei, dass der Film trotz seiner Länge von fast zweieinhalb Stunden durchgehend spannend bleibt. Die Filmmusik von David Arnold unterstützt die dramatischen Momente und schafft eine atmosphärische Verbindung zwischen Spannung und Emotionalität.
Wichtige Figuren und Darsteller
Neben Daniel Craig als James Bond und Eva Green als Vesper Lynd glänzt der Film mit Mads Mikkelsen als charismatischem Antagonisten Le Chiffre. Jeffrey Wright spielt den CIA-Agenten Felix Leiter, der Bond im Pokerturnier unterstützt, und Giancarlo Giannini verkörpert René Mathis, Bonds Kontaktmann in Montenegro. Judi Dench kehrt als M zurück und verleiht dem Film Kontinuität zur Bond-Tradition.
Kritik und Bedeutung für die Bond-Reihe
Casino Royale wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert und gilt als einer der besten Bond-Filme aller Zeiten. Die Entscheidung, Bond als emotionalen, verletzlichen Helden zu zeigen, wurde als erfrischender Neustart nach den eher stilisierten Vorgängern gewertet. Daniel Craigs Darstellung brachte eine neue Härte und Tiefe in die Figur, die das Franchise modernisierte und für eine neue Generation von Fans öffnete.
Der Film gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter den BAFTA für den besten Ton und wurde mehrfach für seine Actionsequenzen und Darstellerleistungen gelobt. Er ebnete den Weg für weitere erfolgreiche Bond-Filme mit Daniel Craig in der Hauptrolle.
Fazit
Casino Royale (2006) ist ein kraftvoller Neustart der James-Bond-Reihe, der mit packender Spannung, emotionaler Tiefe und einer starken Besetzung überzeugt. Der Film zeigt James Bond nicht nur als unbesiegbaren Agenten, sondern als komplexen Charakter, der mit Vertrauen, Verrat und Liebe ringt. Mit seiner Mischung aus Thriller, Drama und Action hat Casino Royale das Bond-Franchise neu definiert und bleibt ein Meilenstein des modernen Agentenfilms.